Mokume Gane- die Technik
Verarbeiten von Mokume Gane aus Bunt- und Edelmetallen.
Die Basis für Mokume Gane entsteht durch die Verschweißung von dünnen Platten (1.6 mm) verschiedener Metalle und deren Legierungen mit kontrastierenden Farben, ohne Lot und Flussmittel. Es müssen Metalle sein, die ähnliche metallurgische und verarbeitungstechnische Eigenschaften haben.
Ideal sind Blöcke aus 10-20 Schichten. Die Bleche sollten so zusammengestellt werden, dass zwischen den Blechen jeweils ein eindeutiger Farbkontrast besteht. Die einzelnen Bleche müssen absolut plan sein und frei von jeglicher Oxydation. Dann werden die Bleche in der gewünschten Reihenfolge zu einem Block geschichtet.
Die Verschweißung erfolgt durch Hitze und Druck, wodurch eine Bewegung und Vermischung der Metallmoleküle an den Korngrenzen der Berührungsflächen hervorgerufen wird; es entsteht eine neue molekulare Kristallstruktur, eine blockartige Masse.
Charakteristisch für den Verschweißungsprozess ist die Tatsache, dass die Aufschmelzung bei einer Temperatur vonstattengeht, die wenig unter dem Schmelzpunkt der Metalle/Legierungen liegt.
Die fertigen Metalle werden als Bleche geliefert. Neben Standardmetallen wie Silber-Kupfer und Kupfer-Messing sind alle denkbaren Kombinationen möglich. Die Japaner kennen spezielle Legierungen, die sich nicht nur in der Farbe der Metalle unterscheiden, sondern vor allem durch abschließende Oxydation verschiedene Farbnuancen ermöglichen.
Typische solche Metalle sind:
Shakudo Legierung aus 95.2 % Kupfer und 4.8 % Gold
Shibuichi Legierung aus 75 % Kupfer und 25% Silber
Kuromi-Do Legierung aus 99% Kupfer und 1 % metallisches Arsenik
Die typischen Muster werden in der Weiterverarbeitung durch unterschiedliche Methoden eingebracht. Benutzt werden können Fräser, Stichel, Bohrer, Stempel, Meissel; auch die Techniken der Gravierung, Ätzung, Stanzung, Ziselieren können angewendet werden.
Ein Metallblock von 15 Schichten und einer Dicke von 4 mm wird eingekerbt. Die Kerbe sollte mehrere Metallschichten durchbrechen, damit später eine mehrlinige Zeichnung entsteht.
Jetzt wird der Metallblock geschmiedet oder gewalzt. Die Dicke des Metalls nimmt ab, das Metall wird breiter und die Kerbe beginnt sich mit dem darunterliegenden Metall zu füllen.
Durch weiteres Schmieden wird der Metallblock immer dünner und breiter. Die Kerbe füllt sich immer mehr, die Zeichnung wird besser sichtbar.
Die Kerbe hat sich gefüllt. Die Schichten, die in der Kerbe sichtbar waren, sind an die Oberfläche gewandert und zeigen sich dort als Muster.
Zu Beginn hatte der Block 4 mm Dicke. Bei 15 Schichten macht das 0.26 mm pro Schicht (ca. 4 Schreibmaschinenblätter). Am Ende ist das Blech noch 0.5 mm dick. Bei 15 Schichten macht das ganze 0.033 mm pro Schicht (also etwa Alu-Folienstärke). Bei so dünnen Metallschichten sollte die Oberfläche nicht mehr geschliffen werden, da sie sonst zu stark verletzt würde und das darunterliegende Metall als Flecken zum Vorschein käme. Das bedeutet, dass die Oberfläche des fertigen Schmuckstückes so fein ausgeschmiedet werden muss, dass möglichst keine Hammerspuren mehr sichtbar sind.